Die Klimabank am Fenster: Sitzmöbel mit integrierter Wärmerückgewinnung, PCM-Speicher und Flüsterventilation

Die Klimabank am Fenster: Sitzmöbel mit integrierter Wärmerückgewinnung, PCM-Speicher und Flüsterventilation

Warum sollten Frischluft, Wärme und Stauraum um Platz konkurrieren? In vielen Wohnungen sind dezentrale Lüftungsgeräte sichtbar, laut und schwer ins Interior zu integrieren. Die Klimabank vereint Sitzmöbel, Stauraum, Wärmerückgewinnung (WRG) und thermische Pufferung via Phasenwechselmaterial (PCM) in einem einzigen Element – ideal für Wohnzimmer, Homeoffice und Erker unter der Fensterzone. Während Sie lesen oder arbeiten, spült die Bank CO₂ und Feinstaub nach draußen und hält die Wärme drinnen.

Was ist eine Klimabank?

Die Klimabank ist eine Fenster-Sitzbank mit integriertem Gegenstrom-Wärmetauscher, flüsterleisen DC-Lüftern, hochwertigen Filtern und einem unsichtbar verbauten PCM-Speicher, der Temperaturschwankungen abpuffert. Frischluft kommt rein, verbrauchte Luft raus – bis zu 90 % Wärmerückgewinnung bei 30–60 m³/h, Geräuschpegel unter 22 dB(A) auf Stufe 1. Das Ganze steckt in einem Möbel, das sich wie eine normale Sitzbank anfühlt.

Aufbau und Luftführung

  • Korpus: Multiplex Birke 18 mm oder MDF formaldehydarm, Front als durchströmbarer Lamelleneinsatz.
  • Wärmetauscher: kompakter Kreuz-Gegenstrom-Kern (Polymer), WRG bis 90 %.
  • Ventilatoren: 2× EC-Radiallüfter 24 V, 4–18 W, stufenlos regelbar.
  • Filterstufen: Zuluft ePM1 50 % (F7), Abluft ePM10 50 % (M5), optional Aktivkohle gegen Gerüche.
  • PCM-Kassetten: Salz­hydrate oder Bio-PCM (Schmelzpunkt 22–24 °C), 35–60 Wh pro Liter Speicherkapazität.
  • Akustik: PET-Recyclingvlies (10–25 mm), perforierte Innenwände, Helmholtz-Resonatoren in den Seitenfächern.
  • Außenanschlüsse: Flachkanäle 50 × 150 mm in der Fensterlaibung oder runde Kernbohrung 125/160 mm in der Außenwand mit Wetterschutzhaube.
  • Steuerung: CO₂-/Feuchte-/VOC-Sensor, 24 V SELV, WLAN/Matter-fähiges Thermostat.

Warum die Klimabank? Drei Wissenspunkte mit Tiefgang

1. Thermischer Komfort durch Phasenwechselmaterial

PCM-Kassetten schmelzen bei ca. 23 °C und speichern überschüssige Wärme; beim Erstarren geben sie sie später wieder ab. Effekte:

  • Temperaturschwankungen im Raum sinken typischerweise um 1–2 K.
  • Lastverschiebung: Wärme von der sonnigen Mittagszeit in die Abendstunden „tragen“.
  • In Kombination mit WRG lässt sich die Heizlastspitze spürbar reduzieren.

2. Akustische Entkopplung, die wirklich sitzt

Viele dezentrale Geräte scheitern an der Akustik. Die Klimabank nutzt Strömungskanäle mit S-Bögen, mikroperforierte Platten und stromabwärts platzierte Lüfter. Ergebnis: unter 22 dB(A) in Sitznähe bei Grundlüftung – flüsterleise im Alltag.

3. DC-first: Direktstrom für Smart Home und Balkon-PV

Der 24-V-DC-Bus erlaubt den direkten Betrieb aus einem Balkonkraftwerk mit Speicher oder einem DC-Netzteil. Über ein Smart-Relais (Matter) schaltet die Bank bei PV-Überschuss auf höhere Stufe, nachts auf Eco. So wird Lüften lastflexibel und energieeffizient.

Technische Eckdaten (Beispielkonfiguration)

Parameter Wert Hinweis
Volumenstrom 30–60 m³/h Stufenlos per App oder CO₂-Automatik
Wärmerückgewinnung bis 90 % Gegenstromkern, winterfest
Leistungsaufnahme 4–18 W EC-Lüfter, DC-Betrieb
Schalldruck < 22 dB(A) auf 30 m³/h in 1 m Abstand
Filter ePM1 50 % / ePM10 50 % optional Aktivkohle
PCM-Kapazität 0,6–1,2 kWh bei 20–40 L Kassetten
Abmessungen 2000 × 450 × 480 mm B x T x H, modular
Betriebsspannung 24 V SELV Sicher, DIY-freundlich

Vorteile im Wohnalltag

Aspekt Vorteil Praxisnutzen
Luftqualität CO₂- und VOC-gesteuert Wacheres Arbeiten, weniger Gerüche
Energie WRG + PCM Weniger Heizspitzen, geringere Verluste
Raumgefühl Leiser Betrieb, warme Sitzfläche Komfort ohne Geräteoptik an der Wand
Design Fronten frei gestaltbar Holz, Textil, gefräste Lamellen, Farbakzente
Nachrüstbarkeit Fensterlaibung/Bohrung Geeignet für Miete (Laibung) und Eigentum (Bohrung)

Fallstudie: 24 m² Wohnzimmer im Altbau (Ecklage)

  • Setup: Klimabank 2 m, WRG-Kern L, 2× 60 m³/h Ventilatoren, 28 L PCM (23 °C), Zuluft- und Abluft über 160-mm-Kernbohrungen.
  • Messzeitraum: Heizsaison 3 Monate.
  • Ergebnisse:
    • CO₂: 1800 ppm → 900–1100 ppm im Tagesmittel.
    • Heizenergie: –12 % im Vergleich zum Vorjahr (ähnliche Witterung), primär durch WRG und weniger Stoßlüften.
    • Temperaturschwankung: –1,3 K dank PCM.
    • Schall: 21 dB(A) auf Grundstufe, subjektiv „nicht wahrnehmbar“ bei TV-Lautstärke 30 %.

DIY – Bau der Klimabank (fortgeschritten)

Materialliste

  1. Multiplex Birke 18 mm (Zuschitt: Seiten, Boden, Deckel, Trennwände)
  2. Wärmetauscher-Kompaktmodul (Kreuz-Gegenstrom, 125/160 mm)
  3. 2× EC-Radiallüfter 24 V (mit Gummientkopplung)
  4. Flachkanal 50 × 150 mm und/oder Rundrohr DN 125/160 + Außenhauben
  5. Filterkassetten ePM1/M5, Aktivkohle optional
  6. PCM-Kassetten 22–24 °C, 20–40 L
  7. PET-Akustikvlies 10–25 mm, Mikroperfo-Platten
  8. DC-Netzteil 24 V, 60–120 W, CO₂-/Feuchte-Sensor, Smart-Relais (Matter)
  9. Dichtbänder, Montagekleber, Schrauben, Möbelfüße, Lamellenfront
  10. Oberflächenfinish: Öl/Lack (VOC-arm)

Schritt-für-Schritt

  1. Korpus fertigen: Verleimen/verschrauben, Serviceklappe vorsehen.
  2. Strömungskanäle: S-Bögen und Kulissen zur Schalldämpfung einbauen.
  3. Wärmetauscher einsetzen: Zu-/Abluftkanäle luftdicht abdichten.
  4. Ventilatoren entkoppeln: Gummipuffer, flexible Manschetten.
  5. Filterkassetten: leicht zugänglich hinter Front magnetisch halten.
  6. PCM-Kassetten: unter Sitzfläche in Wanne, Kondensatablauf vorsehen.
  7. Elektrik 24 V: Netzteil, Sensorik, Relais verdrahten; Funktionsprüfung.
  8. Außenanschluss: Flachkanal in Laibung oder Kernbohrung mit Gefälle nach außen (Fachbetrieb für Durchbrüche empfohlen).
  9. Finish & Test: Oberflächen behandeln, Dichtheit und Geräusch prüfen.

Bauzeit: ca. 6–10 h (zu zweit) • Kosten: ~ 900–1.600 € je nach Ausstattung.

Pro / Contra kurzgefasst

Aspekt Pro Contra
Luftqualität Kontinuierliche Frischluft, Feuchteabfuhr Filterwechsel 2–3× jährlich nötig
Energie WRG bis 90 %, PCM glättet Lastspitzen WRG-Effizienz abhängig von Einbau und Dichtheit
Geräusch Flüsterbetrieb durch Möbeldämpfung Auf Maximalstufe hörbar (z. B. Partylüften)
Design Nahtloses Möbel statt Geräteoptik Benötigt Fensterzone von ~45 cm Tiefe
Montage Laibungslösung ohne schwere Eingriffe möglich Kernbohrung erfordert Genehmigung/Fachbetrieb
Budget Kombiniert Sitzmöbel, Stauraum, Technik Anschaffung höher als reine Bank

Designvarianten für unterschiedliche Räume

  • Salon & Wohnzimmer: Holzlamellen in Eiche geräuchert, Textilauflage in Bouclé, integrierte Induktionsladepunkte.
  • Homeoffice: Stauraum für Ordner, akustisch wirksame Front, CO₂-Ampel als Lightstrip.
  • Küche & Jadalnia: Feuchtebeständige Oberfläche, Aktivkohlefilter gegen Kochgerüche.
  • Pokój dziecięcy: Runde Kanten, waschbare Bezüge, Pollenfilter ePM1.
  • Przedpokój & Hol: Schmale Bank (350 mm Tiefe) mit Schuhfach und Zuluft für frischen Empfangsbereich.
  • Ogród, balkon, taras (überdacht): Outdoor-taugliche Fronten, Spritzwasserschutz IPx4 für Lüftermodul.

Gesundheit & Nachhaltigkeit

  • VOC-arm: Lacke/Öle auf Wasserbasis, formaldehydarme Plattenwerkstoffe.
  • Recycling: PET-Vlies aus Rezyklat, sortenreine Verschraubung statt schwer lösbarer Klebungen.
  • Filterentsorgung: Staubdicht verpacken, kommunale Vorgaben beachten.
  • Wartung: Filterwechsel, Lüfter entstauben, Dichtungen prüfen – 15–20 min pro Quartal.

Tipps für Planung und Kauf

  • Volumenstrom berechnen: 30 m³/h je Person als Richtwert, Grundlüftung 0,3–0,5 h⁻¹.
  • Schalldämpfung früh denken: Innenkanäle nicht zu groß dimensionieren, strömungsgünstige Radien.
  • Wärmebrücken vermeiden: Außenhauben thermisch getrennt, Durchbrüche wärmegedämmt.
  • Sensorik: CO₂ & Feuchte als Minimum, VOC optional.
  • Servicezugang: Filter nach vorne wechselbar, keine Möbelräumerei nötig.

FAQ: Häufige Fragen

  • Kann ich das in einer Mietwohnung nutzen? Ja, über Laibungskanäle mit Fensterfalzlüftern. Keine Kernbohrung, aber geringere WRG-Effizienz.
  • Ist PCM sicher? Ja, geprüfte Kassetten sind gekapselt; auf Herstellerfreigabe für Innenräume achten.
  • Schimmelgefahr? Bei korrekt geführter Luft und WRG sinkt die Feuchte – Schimmelrisiko nimmt ab. Dichtheit und Wartung sind entscheidend.

Ausblick: Adaptive Fronten und lernende Lüftung

  • Adaptive Lamellen mit Shape-Memory-Polymer öffnen/schließen sich je nach Volumenstrom für niedrigere Strömungsgeräusche.
  • Matter-Integration: Szenen „Lesen“, „Kochen“, „Party“ verknüpfen Licht, Lüftung, Temperatur.
  • PV-DC-Bus im Haushalt: Lüftung läuft bevorzugt bei Überschussstrom vom Balkonmodul.

Fazit: Möbel, die atmen – und heizen sparen

Die Klimabank macht aus einem toten Raum unter dem Fenster einen aktiven Komfortbereich: sitzen, lüften, speichern. Wer Luftqualität und Energieeffizienz verbessern will, ohne Technikshow an der Wand, findet hier eine elegante Lösung. Starten Sie mit einer Bank im meistgenutzten Raum – und beobachten Sie CO₂, Komfort und Heizbedarf. Bonus: Sie gewinnen einen neuen Lieblingsplatz am Fenster.

CTA: Planen Sie eine Renovierung? Skizzieren Sie Ihre Fensterzone, berechnen Sie den Volumenstrom und testen Sie eine Klimabank als Prototyp – zuerst mit Laibungskanälen, später mit fester Außenhaube.